
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Herne. Die Leiter der rund 350 Gemeinden und 32 Bezirke aus Nordrhein-Westfalen waren am 11. Juni 2016 zum Vorstehertag zusammen. Dieser fand in der Kirche Herne-Wanne-Eickel sowie in der Akademie Mont-Cenis in Herne statt. Bezirksapostel Rainer Storck informierte die Gemeinde- und Bezirksleiter in einem Vortrag über die Kirchenstrategie 2030 und nahm Stellung zu Fragen aus dem Kreis.
Etwa alle drei Jahre sind die Gemeindevorsteher in Nordrhein-Westfalen zu einem Vorstehertag eingeladen. In diesem Jahr wurden zwei Gruppen gebildet, die in der Mittagspause die Örtlichkeiten wechselten.
Workshops zu verschiedenen Themen
In der Landesakademie Mont-Cenis begrüßte Apostel Wilhelm Hoyer die Bezirks- sowie Gemeindevorsteher und eröffnete den Samstag mit einem Gebet. Auf dem Programm standen im Anschluss verschiedene Vorträge. Großes Interesse bestand an den Workshops „Führungsaufgaben bei Gemeindezusammenlegungen“ und „Gottesdienstvorbereitung“. Darüber hinaus ging es um Ökumene vor Ort, die Vernetzung von Kinder- und Jugendseelsorge sowie Seniorenangebote oder Seelsorge an Suchtkranken und im Rahmen der Trauerbegleitung.
In der neuapostolischen Kirche Herne-Wanne-Eickel hatte sich parallel die andere Hälfte der Vorsteher zusammengefunden. Hier begrüßte Bezirksapostel Rainer Storck die Gemeindeleiter und ihre Vertreter. In einem 2,5 stündigen Vortrag erläuterte er zunächst die Komplexität der Kirchenstrategie 2030.
Frühe Veröffentlichung der baustrategischen Planung
Er betonte, die im April 2016 veröffentlichte baustrategische Standortplanung sei nur ein Teil der Kirchenstrategie, die die langfristige Umsetzung der Vision und Mission in Nordrhein-Westfalen gewährleiste. Bei der langfristigen Standortplanung gehe es in erster Linie um die Frage, an welchen Kirchengebäuden sich uneingeschränkte Instandsetzungsmaßnahmen lohnen.
Um Fehlinvestitionen im Baubereich zu vermeiden, war die Kommunikation dieses Teils der Kirchenstrategie zum jetzigen Zeitpunkt unumgänglich. Schwerpunkt der kirchenstrategischen Überlegungen seien aber die Handlungsfelder Seelsorge und Gemeindeführung. An deren Ausgestaltung wirken insbesondere die Gemeindevorsteher maßgebend mit.
Mehr als 100 Fragen hatten die Gemeindeleiter im Vorfeld an die Kirchenleitung gerichtet. Strukturiert und nach Themen sortiert nahm der Bezirksapostel Stellung zu Fragen aus den Bereichen Amtsverständnis, Glaubenslehre, Gottesdienst, Ökumene, Führung und Organisation.
Amtsverständnis in Arbeit
Besonders viel Zeit nahm er sich dabei für den Themenkomplex rund um das Amtsverständnis der Neuapostolischen Kirche. Das Thema wird gerade auf internationaler Ebene erarbeitet. Stammapostel Jean-Luc Schneider ist es dabei ein Anliegen, alle Apostel weltweit einzubeziehen. Deshalb werde es noch einige Zeit dauern, bis ein Ergebnis vorliege, so Bezirksapostel Storck.
Er bat die Gemeindevorsteher dabei um etwas Geduld. Deshalb könne er Fragen nach Frauen im Amt oder einer Lockerung der Ämterhierarchie nicht abschließend beantworten. Dennoch gab es zu den Themen eine lebhafte Diskussion.
Kerninhalte des neuapostolischen Glaubens
„Was können wir gegen Glaubensverflachung tun“, lautete eine der Fragen beim Themenkomplex Glaubenslehre. Hier gelte es, so der Bezirksapostel, das Profil der Kirche hochzuhalten.
Dabei nannte er drei Punkte: Die Naherwartung der Wiederkunft Christi, die Sendung der Apostel durch Jesus Christus früher und heute sowie die drei Sakramente der Kirche. „Wenn das verflacht, dann werden wir scheitern“, so Bezirksapostel Storck.
Keine Änderung bei Gottesdienstzeiten
Nicht abschließend entschieden hat die Kirchenleitung eine mögliche Flexibilisierung bei der Festlegung der Gottesdienst-Zeiten in den Gemeinden. Das werde weiter diskutiert, so der Bezirksapostel. Erneut nahm er Stellung zu den Gottesdiensten in der Woche, die als Angebot der Kirche wo immer möglich erhalten bleiben sollen. In Einzelfällen könnten aber nach Absprache mit den Bezirksämtern auf regionaler Ebene Sonderregelungen gefunden werden, beispielsweise gemeinsame Wochentagsgottesdienste benachbarter Gemeinden oder auch Wortgottesdienste durch Diakone, wenn kein Priester zur Verfügung stehe.
Eine Ausweitung der visuellen Unterstützung in Gottesdiensten, beispielsweise durch den Einsatz von Präsentationen oder Bildern, ist nicht vorgesehenen. Diese Elemente kommen derzeit nur bei den Gottesdiensten in Leichter Sprache oder bei Kindergottesdiensten zum Einsatz.
Auch das Angebot der Übertragung von Gottesdiensten via Telefon wird nicht erweitert. Derzeit wird ein Gottesdienst im Monat via Telefon für Kranke mit Feier des Heiligen Abendmahls übertragen. Zusätzlich ist es Wunsch der Kirchenleitung, dass Kranke mindestens einmal im Monat von ihren Seelsorgern besucht werden und mit ihnen Abendmahl gefeiert wird.
Überregionale Aktion zum Entschlafenen-Sonntag
Zum Abschluss des Vortragsteils stellte Bezirksapostel Rainer Storck noch eine deutschlandweite Aktion zum Entschlafenen-Sonntag im November vor. Dafür werde es Plakate und Flyer geben, kündigte er an. Der Gottesdienst zu Erntedank werde wie in den Vorjahren allerdings in kleinerer Form durchgeführt. Hier stehe es jeder Gemeinde frei, eigene Aktionen zu erarbeiten.
Bezüglich des 2014 angeschafften Infomobils der Neuapostolischen Kirche ermunterte er die Gemeindevorsteher, dieses auch ohne konkreten Anlass zu nutzen, um sich als neuapostolische Gemeinde vor Ort beispielsweise einfach einmal in der Fußgängerzone zu präsentieren. „Die Erfahrungen sind hier sehr positiv“, berichtet er. Ein Standplatz beim Gemeindefest auf dem Kirchenparkplatz habe dagegen deutlich weniger Wirkung.
Der Vorstehertag 2016 endete am Sonntagmorgen mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche Herne-Wanne-Eickel.
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