
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Tirana. Im Jahr des 25-jährigen Bestehens der Neuapostolischen Kirche in dem Balkanstaat reiste Stammapostel Jean-Luc Schneider im Juli nach Albanien. Die Neuapostolische Kirche dort zählt etwa 200 aktive Mitglieder in sechs Gemeinden. Der Stammapostel feierte bei seinem Besuch zwei Gottesdienste, zu dem auch die Amtsträger und Kirchenmitglieder aus dem Kosovo eingeladen waren.
Die Seelsorger aus Albanien und dem Kosovo hatten sich am Samstag, den 9. Juli 2016 in der neuapostolischen Kirche in der Hauptstadt Tirana versammelt, um den Gottesdienst mit Stammapostel Schneider zu erleben. Dieser diente den 52 Teilnehmern mit dem Bibelwort aus Hesekiel 3,17: „Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in meinem Namen warnen.“
„Wir sind Wächter im Dienste Gottes und der Kirche“, so die Botschaft des internationalen Kirchenleiters an die Amtsträger und ihre Partnerinnen. Die Seelsorger der Kirche seien nicht durch Menschen berufen, um im Rahmen einer Organisation zu arbeiten, sondern von Gott, um ihm zu dienen. „Unser Amt ist ein Dienst am Herrn – es entbindet uns nicht davon, an unserem eigenen Heil zu arbeiten.“
Verständig und glaubwürdig sein
Aus der Funktion des Wächters leitete der Stammapostel die Aufgabe ab, die Gläubigen zu warnen, beispielsweise vor einem Mangel an Liebe zu Gott, an Liebe zum Nächsten oder an Demut gegenüber Gott. „Wir warnen dabei liebevoll. Es ist nicht unsere Aufgabe, jemanden zu bedrohen oder gar zu zwingen“, betonte der Stammapostel. Zudem gelte es als Wächter darauf zu achten, verständig und glaubwürdig zu sein. „Das werden wir nur sein, wenn wir denen nahe sind, die uns anvertraut sind und ihnen beweisen, dass wir unserer eigenen Predigt Glauben schenken und danach leben.“
Stammapostel Schneider hatte zu seinem Besuch in Albanien Bezirksapostel Bernd Koberstein, Leiter der Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, sowie Apostel Marat Akchurin aus Russland eingeladen. Im Ämtergottesdienst dienten die Bezirksapostel Koberstein und Storck mit.
Besuch der Festung Kruja
Für Samstagnachmittag hatte Apostel Franz-Wilhelm Otten, der die Gemeinden in Albanien betreut, den Stammapostel und seine Begleiter zu einem Ausflug nach Kruja eingeladen, 30 Kilometer von Tirana entfernt. Die Kleinstadt mit ihren etwa 10.000 Einwohnern liegt zu Füßen einer großen Festung, einem für die albanische Nation historischen Ort. Sie war im Mittelalter Zentrum der Kämpfe Albaniens gegen das Osmanische Reich.
Heute beherbergt die Festung das Skanderbeg-Museum. Der Neubau aus den 1980er Jahren erweckt den Anschein einer historischen Trutzburg. Hier informierte sich die Reisegruppe über die Geschichte des Landes und die 500 Jahre lange Besatzung durch das Osmanische Reich, die erst im Jahr 1912 endete.
Ein lebendiger Glaube bewirkt Wunder
280 Gläubige hatten sich am Sonntagmorgen zum Gottesdienst in Tirana versammelt. Der Predigt legte Stammapostel Schneider das Bibelwort aus Lukas 17,6 zugrunde: „Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.“
Das Wichtige an einem Senfkorn sei nicht seine äußere Gestalt, sondern das darin vorhandene Leben, leitete der Stammapostel die Predigt ein. Dies stehe dafür, dass die Kraft des Glaubens sich nicht in Äußerlichkeiten zeige, wie beispielsweise der Kleidung, sondern in den Auswirkungen auf das eigene Leben. Im Bibelvers mache Gott darauf aufmerksam, dass diejenigen, die einen lebendigen Glauben haben, das Unmögliche möglich machen können.
Nicht entmutigen lassen
Es reiche daher nicht, die eigene Glaubenslehre fürwahr zu halten. „Sie soll zur Grundlage unseres Lebens werden“, rief der Stammapostel auf. Wahrhaftiger Glaube könne Berge versetzen. Dies bedeute, dass es trotz aller Hindernisse, die sich in den Weg stellen, weitergehe. „Unser lebendiger Glaube an die Kirche, die Apostel, das Amt und die Gnade ermöglicht uns, in unserem geistlichen Wachstum trotz unserer Unvollkommenheit und die des anderen voranzuschreiten.“
Der ins Meer versetzte Maulbeerbaum sei ein Bild dafür, dass ein starker Glaube auch dazu befähigt, das Evangelium trotz ungünstiger Verhältnisse zu verbreiten. Es gelte, sich durch die gegenwärtigen Verhältnisse nicht entmutigen zu lassen.
Ein Kinderchor gestaltete den Gottesdienst mit, weitere Predigtbeiträge kamen von Apostel Akchurin und Bezirksapostel Koberstein. Die Predigt wurde am Altar von Deutsch in Albanisch übersetzt.
Anfänge vor 25 Jahren
Vor 25 Jahren reisten die ersten neuapostolischen Missionare in das atheistisch geprägte Land Albanien. Nach dem ersten Aufbau gab es durch eine hohe Migration Rückschläge, derzeit ist die Neuapostolische Kirche im Neuaufbau (siehe Meldung: "Die Neuapostolische Kirche in Albanien")
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