Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Am 30. Juni 2019 treten fünf Apostel aus dem Bezirksapostelbereich in den Ruhestand. Einer von ihnen: Apostel Wilhelm Hoyer. Der 65-Jährige wirkt seit 1994 im Apostelamt. In seiner Amtszeit arbeitete der Pädagoge an den wichtigen Lehrwerken der Kirche mit und zählte viele Jahre lang zum Kreis der Autoren der Leitgedanken.
Am Kindertag in den Dortmunder Westfalenhallen kam es 2016 zu einer Situation, die Apostel Wilhelm Hoyer treffend charakterisiert. Auf Drängen der Kinder absolvierten Bezirksapostel Rainer Storck und der Apostel die „Hüpfburg-Hindernisbahn“. Lagen sie im Wettstreit zunächst gleichauf, schafften sie es auf halber Strecke beide nicht auf Anhieb, die abschließende Wand mit den weichen Trittstufen zu erklimmen. Statt es noch einmal zu probieren, unterstützte Apostel Hoyer ohne zu zögern seinen Bezirksapostel, reicht ihm die Hände und stützte ihn, so dass dieser das Hindernis überwinden konnte.
So kennen und kannten Bezirksapostel Rainer Storck und seine Amtsvorgänger ihren Apostel Wilhelm Hoyer: Immer zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird. Gefragt war diese unter anderem ab 2003, als die Arbeiten am Katechismus der Neuapostolischen Kirche begannen. Nach Abschluss dieser Arbeiten im Jahr 2013 kümmerte er sich als Leiter einer Steuerungsgruppe um das neue Unterrichtsmaterial für die Kinder.
Geboren im Ruhrgebiet
Wilhelm Hoyer wurde am 22. Oktober 1953 in Mülheim an der Ruhr als zweites von drei Kindern geboren. Sein Vater war als Vorsteher einer kleinen Gemeinde viel in der Kirche unterwegs. Seinem Sohn Wilhelm gab er, so berichtet der Apostel in seiner Biographie, oft den Hinweis mit: „Junge, vergiss das Beten nicht.“
Nach der Bundeswehr und Studienzeit war Wilhelm Hoyer als Pädagoge tätig, zuletzt als Oberstudienrat an einer kaufmännischen berufsbildenden Schule. Im Jahre 1979 heiratete er Elisabeth Schiwy. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor.
45 Jahre als Seelsorger gewirkt
Mit 21 Jahren empfing Wilhelm Hoyer den ersten Amtsauftrag als Unterdiakon für die damalige Gemeinde Mülheim-Saarn. Zwei Jahre später wurde er Diakon und 1981 Priester. Von 1982 bis 1986 leitete er als Vorsteher die Gemeinde Oberhausen-Mitte, zunächst als Hirte, bevor ihn Bezirksapostel Hermann Engelauf 1983 am Jugendtag in der Dortmunder Westfalenhalle zusätzlich als Bezirksevangelist für den damaligen Bezirk Oberhausen ordinierte. Von 1991 bis 1992 leitete er diesen Kirchenbezirk, wurde 1992 Bischof für Apostel Wömpner und arbeitete auch an der Seite von Apostel Hermann Magney.
Am 11. Dezember 1994 ordinierte Stammapostel Richard Fehr den 41-Jährigen in einem Festgottesdienst in Essen-Mitte (heute Rüttenscheid), zum 465. Apostel der Neuapostolischen Kirche. Apostel Hoyer übernahm damals den Arbeitsbereich seines Amtsvorgängers Friedrich Wömpner, dessen Herzensliebe und „neuapostolische Konsequenz“ er immer geschätzt hatte.
Verantwortlich für Kinderseelsorge
Im Januar 1995 wechselte der Apostel in den Kirchendienst. Über die Leitung des damaligen Apostelbereichs hinaus koordinierte er von Beginn an im Auftrag seiner jeweiligen Bezirksapostel Horst Ehlebracht, Wilhelm Leber, Armin Brinkmann und Rainer Storck den Bereich der Kinderseelsorge für die Gebietskirche Nordrhein-Westfalen (heute Westdeutschland).
Bereits als Bischof war Wilhelm Hoyer im Auftrag von Apostel Wömpner nach Portugal, Guadeloupe und Martinique gereist. Als Apostel wirkte er in den genannten Regionen und zusätzlich in Französisch-Guayana in Südamerika bis zur Übernahme durch Apostel Klaus Zeidlewicz und dann wieder nach dessen Ruhesetzung. Im Osten waren die Republiken Archangelsk und Komi in Nordrussland sowie die Kaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan sein Betätigungsfeld, zeitweise auch Albanien.
Mitarbeit am Katechismus
Wilhelm Hoyer arbeitete auch in verschiedenen Arbeits- (AG) und Projektgruppen (PG) der Kirche mit, zunächst in der PG „Buch: Alles über die Neuapostolische Kirche“, bevor er dann im März 2003 von Stammapostel Richard Fehr zum Vorsitzenden der PG „DNG“ (Abkürzung für „Der neuapostolische Glaube“) berufen wurde, die mit der Erstellung des Katechismus beauftragt war. In enger Zusammenarbeit und dauernder Abstimmung mit den Stammaposteln Fehr und Leber und der Bezirksapostelversammlung International (BAVI) entstand der Katechismus der Neuapostolischen Kirche, der 2012 erschien.
Für einige Jahre war er Vorsitzender der AG „Leitgedanken“, der Monatsschrift für Amtsträger. In diese Zeit fällt die Entwicklung des heute gültigen Formats unter Federführung des damaligen südafrikanischen Bezirksapostels Johann Kitching.
Lehrwerke für Kinder
Ab 2015 galt es, die Arbeiten am Lehrmaterial für die Sonntagsschule zu koordinieren. Seitdem leitet Apostel Hoyer die Steuerungsgruppe CTM (Children’s Teaching Materials). In diesem Sommer kommen die neuen Lektionen im europäischen Raum erstmals zum Einsatz.
Dabei liegt es dem Apostel immer wieder sehr am Herzen, zu betonen, dass in den genannten Arbeits- und Projektgruppen nur durch das von innigem Gebet getragene Zusammenwirken aller Beteiligten gute Ergebnisse und Zuarbeiten für die Bezirksapostelversammlung und den Stammapostel möglich wurden und nie durch das Wirken eines Einzelnen.
Am Wochenende nach Düsseldorf
Auf die Frage worüber er mal seine Meinung geändert habe und warum, antwortete Apostel Hoyer in der Zeitschrift spirit: „Über meinen Nächsten und mich selbst: Er ist oft viel besser als zunächst angenommen und ich bin oft noch nicht so weit wie gedacht.“
Ebendort erfuhren die Leser auch, was Apostel Hoyer künftig mit der freien Zeit als Ruheständler öfter tun wird: „Wenn ich Zeit habe, fahre ich in die Düsseldorfer Altstadt und lade meine Frau auf ein Stück Sahnetorte ein.“
Fünf Ruhesetzungen in Oberhausen
Am letzten Sonntag im Juni 2019 besucht Stammapostel Jean-Luc Schneider Oberhausen. Dieser besondere Gottesdienst wird in der Arena Oberhausen stattfinden und per Satellitenübertragung auf viele Gemeinden im Bezirksapostelbereich übertragen.
Es ist vorgesehen, dass in diesem Gottesdienst die Apostel Pavel Gamov (Russland), Clément Haeck (Bereich Süd), Wilhelm Hoyer (Bereich Nordwest), Manuel Luiz (Portugal) und Walter Schorr (Bereich Nord) in den Ruhestand treten werden.
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