
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund/Westdeutschland. In einer „Feierstunde zum Ruhestand“ würdigte die Neuapostolische Kirche Westdeutschland das Wirken der fünf Apostel, die am letzten Juni-Wochenende in den Ruhestand traten. Langjährige Wegbegleiter erinnerten – teils sehr unterhaltsam – an gemeinsame Erlebnisse.
Für die Gebietskirche war es ein besonderes und wohl auch einmaliges Ereignis: Stammapostel Jean-Luc Schneider verabschiedete am 30. Juni 2019 fünf Apostel in den Ruhestand. Am Tag zuvor hatten sich die Apostel und Bischöfe der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, die Familien der Ruheständler sowie weitere Wegbegleiter in der neuapostolischen Kirche Aplerbeck-Mitte versammelt, um das Wirken der Apostel zu würdigen.
Apostel Clément Haeck
Bezirksapostel i.R. Bernd Koberstein hatte gemeinsam mit Clément Haeck 2002 das Bischofsamt empfangen. Er erinnerte an die gemeinsame Wirkungszeit, insbesondere in den betreuten afrikanischen Ländern. Er habe dabei immer die enorme Schaffenskraft des Apostels bewundert: „Du warst immer im Einsatz, immer erreichbar.“ Dies habe er alles aus Liebe zu den Anvertrauten getan.
Auch auf dem Gebiet der Ökumene habe der Apostel viel erreicht und der Kirche Türen geöffnet, insbesondere in Luxemburg. Zudem habe der Apostel als Autor der Leitgedanken gewirkt und mit seinen Erfahrungen als Bankkaufmann auch im Landesvorstand wertvolle Hinweise gegeben.
Insgesamt war Clément Haeck zehn Jahre als Apostel im Auftrag der Kirche tätig. Er betreute dabei unter anderem die südlichen Bezirke, Luxemburg und Belgien sowie verschiedene Länder im Norden Afrikas.
Apostel Manuel Luiz
Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann würdigte die Lebensleistung von Apostel Manuel Luiz, den Bezirksapostel Hermann Engelauf 1982 auf seiner ersten Reise nach Portugal kennenlernte. „Du bist der Mann der ersten Stunde und bis heute in deiner Schaffenskraft unverändert“, so Bezirksapostel Brinkmann. Zudem sei Apostel Luiz der Schlüssel für die neuapostolische Missionstätigkeit in Portugal und vielen weiteren portugiesisch-sprachigen Gebieten gewesen. „Die Tatsache, dass du bei der ersten Reise des Bezirksapostels angetroffen wurdest, ist für mich bis heute ein Wunder der göttlichen Erwählung.“
Bereits zwei Tage nach der ersten Begegnung war der damals 29-jährige bei der Kirche angestellt. 1983 wurde Manuel Luiz getauft und versiegelt, er heiratete und empfing das Diakonen- und Priesteramt. Zwei Jahre später ordinierte ihn Stammapostel Hans Urwyler zum Apostel. „Du hast in den 34 Amtsjahren mit vier Stammaposteln und fünf Bezirksaposteln zusammengearbeitet – dafür braucht man schon Mut und Geduld“, scherzte der Bezirksapostel, der insbesondere ab 2005 viele Reisen gemeinsam mit Apostel Luiz unternommen hatte.
„Dir war kein Weg und keine Gemeinde zu weit, du hast dich jeder Seele zugewandt, die Jugendlichen gefordert, die Senioren erfreut, die Kranken besucht und die Traurigen getröstet“, fasste Armin Brinkmann zusammen und hob dann besonders hervor, dass der Apostel „ganz im Stillen“ auch viel für neuapostolische Christen getan habe, die aus afrikanischen Gebieten stammend in Portugal gestrandet waren.
Apostel Walter Schorr
Bischof Peter Johanning charakterisierte Apostel Walter Schorr als Marke, die unkopierbar, unkaputtbar und unüberhörbar sei. Seine Markenzeichen seien Treue, Mut, Authentizität und Vorausschauendes Handeln gewesen. „Du hattest einen guten Riecher für Talente und mochtest kein Eigenlob.“ Von seinen Mitarbeitern erwartete er Liebe zu Gott, Treue zum Amt und Demut vor dem Nächsten.
Unkopierbar sei Walter Schorr deshalb, da er eigen, äußerst zugewandt, enorm hilfsbereit, aber mit einem weichen Kern sei, charakterisierte Bischof Johanning seinen Apostel. Auch wenn es bei seinen Gottesdiensten schonmal später geworden sei, hätten die Predigten die Gemeinden gestärkt und getröstet. „Du bist auch unkaputtbar, da du trotz aller Krankheiten immer wieder zurückgekommen bist.“
Nicht zuletzt sei Apostel Schorr in den 27 Jahren als Apostel auch unüberhörbar gewesen: Laut und leise, bei der Predigt mit vollem Körper- und Stimmeinsatz. „Was du aber gepredigt hast, war genau das, was wir alle hören wollen: Bereitet euch vor, der Herr kommt. Geht weiter. Gott ist größer als alle Angst und Sorge.“ Diese deine Botschaft bleibt unüberhörbar, so Bischof Johanning. „Und wenn du in der Kirchenbank sitzt und den Predigten der Brüder zuhörst, dann denke daran: Du hast sie ordiniert.“
Apostel Pavel Gamov
"Du warst sehr viel auf Reisen und deine Frau hat dich immer ziehen lassen“, dankte Apostel Wolfgang Schug auch der Frau von Apostel Gamov. Von den 26 Amtsjahren als Apostel habe er in den letzten 14 Jahren intensiv mit ihm zusammenarbeiten dürfen. „Ich bedaure sehr, dass ein solch herausragender Missionar in den Ruhestand tritt.“
Gemeinsam waren die beiden in den Ländern des Kaukasus unterwegs. „Du bist sprachbegabt, was vor Ort sehr geholfen hat.“ Gleichzeitig sei er gesegnet mit einer großartigen Hilfsbereitschaft und einem Organisationstalent. Und: „Du bist geliebt, weil du die Menschen verstanden hast in ihren Anliegen und Bedürfnissen“, so Apostel Schug. „Das Apostelamt war in deinem Fall nicht das Ende einer Karriereleiter, sondern Gott hat dich ausersehen und ich weiß heute im Nachhinein auch warum.“
Apostel Wilhelm Hoyer
„Von den Aposteln, die heute in den Ruhestand treten, kenne ich dich am längsten“, erinnerte sich Bezirksapostel Rainer Storck in der Ansprache für Apostel Wilhelm Hoyer. 1992 habe er den Apostel als Bezirksältesten kennengelernt. Dieser hat den heutigen Bezirksapostel später zum Hirten ordiniert und ihn gebeten, in der Mission in Russland mitzuarbeiten.
Als Lebensleistung von Apostel Hoyer erinnerte der Bezirksapostel an die Erstellung des Katechismus, an die Erarbeitung des Lehrmaterials für die Kinder. "In der Zusammenarbeit mit vier Bezirksaposteln, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, warst du immer absolut loyal und man konnte sich hundertprozentig auf dich verlassen.“
Die Amtsführung von Apostel Hoyer charakterisierte der Bezirksapostel als absolut gläubig, diszipliniert und fleißig. „Du bist ein starker Beter – getrieben von dem Bemühen, das Evangelium nicht nur zu predigen, sondern zu leben.“ Und seine größte Eigenschaft sei auch in den Apostelversammlungen immer hilfreich gewesen: „Du hast immer zuerst noch das Gute im Menschen gesucht – auch wenn da scheinbar nichts war.“ Der Schlusssatz des Bezirksapostels: „So sehr ich dir den Ruhestand gönne: ich werde dich vermissen.“
Feierstunde als Wertschätzung
Stammapostel Jean-Luc Schneider konnte in der Ansprache zur Ruhesetzung, wie er selbst zugab, den vielfältigen Einsatz der fünf Apostel nicht annähernd würdigen. Deshalb freute er sich über die Möglichkeit, in der Feierstunde auf das Lebenswerk zurückblicken zu können – auch als Wertschätzung für unsere fünf Apostel. „Wir sind uns schon bewusst, was wir an euch hatten, was ihr geleistet habt und was wir vermissen werden.“
Für die musikalische Begleitung der Ansprachen sorgten ein Streichquartett sowie der „Kirsche-Chor“, ein von Sängerinnen und Sängern aus den Gemeinden Dortmund-Kirchhörde und Schwerte gegründeter gemischter Chor.
Zum Abschluss erklang in der von der Sommersonne stark aufgeheizten Kirche in Aplerbeck-Mitte das gemeinsam gesungene Lied „Großer Gott wir loben dich“.
Ein Streichquartett eröfnet die Feierstunde zum Ruhestand der Apostel
4. Juli 2019
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Medien:
Tim Schneider
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