
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Siegen. Die Bezirksvorsteher und ihre Stellvertreter kamen am letzten Sonntag, 30. August 2020, zur Besprechung mit den Aposteln und Bischöfen nach Siegen. Es war bedingt durch die Corona-Pandemie das erste Treffen in diesem Kreis im Jahr 2020. Themen waren unter anderem die Corona-Schutzmaßnahmen der Kirche und die Planungen der Kirchenleitung für die kommenden Monate.
Bezirksapostel Rainer Storck eröffnete die Besprechung der Leitenden Seelsorger der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland mit einem Rückblick auf die letzten Monate. Er sprach über die Corona-Pandemie und die Folgen.
Bezüglich der Entscheidungen der Kirchenleitung habe ihn immer wieder ein breites Meinungsspektrum an Reaktionen von Zustimmung bis Ablehnung erreicht. Dies gelte für die Absage der Präsenzgottesdienste im März ebenso wie für die Wiedereinführung im Juni oder die Hygiene-Richtlinien. „Wir mussten in den jeweiligen Situationen Entscheidungen treffen und einen Weg finden“, warb er um Verständnis. Es sei dabei kaum möglich, Lösungen zu finden, die allen gefallen würden. Gleichzeitig dankte er den Bezirksvorstehern für ihre Sorgfalt und den Einsatz bei der Umsetzung der Regeln.
Möglichst allen einen Sonntagsgottesdienst anbieten
Ende Juli lagen die Besucherzahlen in den Sonntagsgottesdiensten im Schnitt über alle Gemeinden bei rund 40 Prozent im Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres. Dies ist auch darin begründet, dass die Kapazität vieler Kirchen nicht für alle Gemeindemitglieder ausreiche. Hier warb der Bezirksapostel dafür, sonntags bei Bedarf zwei Gottesdienste anzubieten.
„Ziel kann es nur sein, dass jedem Gemeindemitglied angeboten wird, an einem Sonntag in seiner Gemeinde einen Gottesdienst zu besuchen“, formulierte es der Leiter der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland. Zudem solle es jedem Gemeindemitglied möglich sein, während der Woche einen Gottesdienst in seiner Gemeinde oder in einer Nachbargemeinde zu besuchen.
Gleichzeitig müsse, nannte der Bezirksapostel das dritte Ziel, eine Überforderung der Amtsträger vermieden werden. Dies sei auch dadurch möglich, dass bei einem zweiten Sonntagsgottesdienst oder in der Woche ein Priester für die Gottesdienstleitung und die Abendmahlsfeier ausreiche. Die weiteren Dienste könnten in der Zeit der Pandemie auch von Gemeindemitgliedern übernommen werden, also die Begrüßung und die Umsetzung des Hygienekonzepts.
Videogottesdienste werden fortgesetzt
Bis Ende Oktober werden die zentralen Videogottesdienste zunächst weitergeführt (wir berichteten), sodass auch denen, die nicht an Präsenzgottesdiensten teilnehmen können, ein Gottesdienstangebot zur Verfügung steht.
Als Dienstleiter sind im September und Oktober Bezirksämter vorgesehen. Wie seit Juli üblich wechseln sich die deutschen Gebietskirchen als Verantwortliche bei den Online-Gottesdiensten ab.
Regionale Videogottesdienste möglich
Als Alternative zu den zentralen Videogottesdiensten und als Ergänzung zu den örtlichen Telefonübertragungen sind nun unter bestimmten Bedingungen auch Videoübertragungen der Gottesdienste aus den Gemeinden für die eigenen Mitglieder möglich. Eine Vorgabe ist beispielsweise, dass die Übertragungen nicht öffentlich erfolgen. Zudem muss die technische Ausstattung aus eigenen Mitteln stammen und die sichtbaren Akteure müssen mit der Bildübertragung einverstanden sein.
Eine entsprechende Richtlinie für die Zeit der Corona-Pandemie wird in Kürze zur Verfügung gestellt.
Inklusion fördern
Im weiteren Verlauf der Tagung stellte Apostel Wolfgang Schug Umsetzungsempfehlungen zur Inklusion in Gemeinde und Kirche vor. Der Grundgedanke „Alle gehören dazu – immer und überall“ solle möglichst umgesetzt werden, so sein Wunsch. Dazu biete die Kirche auch Schulungen an, beispielsweise für Gebärdenübersetzer oder für Predigten in Einfacher Sprache.
Tagung der leitenden Seelsorger
In Westdeutschland sind 108 Bezirksvorsteher und -vertreter beauftragt. Drei Mal im Jahr treffen sie sich in der Regel mit dem Bezirksapostel sowie den Aposteln und Bischöfen zu zentralen Versammlungen. Durch die Corona-Pandemie fiel das ursprünglich geplante Treffen im März aus und konnte auch in den Folgemonaten durch die Versammlungseinschränkungen nicht nachgeholt werden.
Um den nötigen Abstand zwischen den Teilnehmern sicherzustellen, wurde die Versammlung in einem Nebensaal der Stadthalle Siegen durchgeführt – gemäß den Auflagen der örtlichen Behörden und den Richtlinien der Kirche für Gottesdienste und Zusammenkünfte. Begonnen hatte der Sonntag mit einem Gottesdienst, den Bezirksapostel Rainer Storck mit den Teilnehmern feierte (wir berichteten). Im Anschluss folgten die Besprechungen.
Bezirksapostel Rainer Storck bei der Besprechnug der Bezirksleiter in einem Saal der Stadthalle Siegen
2. September 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt