
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Über 40 Gemeinden gab es viele Jahre im Kirchenbezirk Dortmund. Der Bezirk spielt in der Entwicklung der Neuapostolischen Kirche in Nordrhein-Westfalen eine zentrale Rolle. In den 125 Jahren seines Bestehens wurden fünf Bezirksvorsteher in das Apostelamt berufen
Die beiden ersten neuapostolischen Gemeinden in Dortmund gründeten sich etwa zeitgleich im Jahr 1896: Dortmund und Barop. Noch vor der Jahrhundertwende entstanden drei weitere Gemeinden: im Jahr 1898 Hörde und im Jahr 1899 Holzwickede und Lütgendortmund. 1905 war die Anzahl der neuapostolischen Christen im Raum Dortmund bereits so stark angewachsen, dass ein eigener Bezirk gegründet wurde. Die Leitung übernahm Hermann Dietrich Magney als Bezirksältester.
1930 gründete Stammapostel Johann Gottfried Bischoff den Apostelbezirk Dortmund – so der seinerzeitige Name des späteren Apostelbezirks Westfalen. Hermann Dietrich Magney wurde als Bezirksapostel ordiniert. 1930 wechselte die Gemeinde Dortmund in ein neu errichtetes Gebäude an der Braunschweiger Straße im Norden der Stadt.
Einschneidende Ereignisse im Zweiten Weltkrieg
Ein bis heute unvergessener Tag in der Geschichte des Bezirks Dortmund war der 5. Mai 1943. Dreizehn Jahre nach der Einweihung wurde das Kirchengebäude an der Braunschweiger Straße bei einem Luftangriff komplett zerstört. Dabei kamen Bezirksapostel Magney, sein Sohn Hermann, der Bezirksälteste Arthur Kraft sowie weitere Angehörige und Gemeindemitglieder ums Leben. Sechs neuapostolische Christen starben im Keller der Kirche, in ganz Dortmund wurden 684 Menschen getötet.
Apostel Hermann Schüring aus dem benachbarten Herne übernahm im Juni 1943 als Bezirksapostel die Leitung des so plötzlich verwaisten Apostelbezirks und Bezirksevangelist Walter Schmidt aus dem Bezirk Iserlohn kümmerte sich um die Betreuung der Gemeinden im Bezirk Dortmund. 1948 bezogen die Gemeinde Dortmund und die Kirchenverwaltung das nach der Zerstörung wiederaufgebaute Gebäude an der Braunschweiger Straße.
Der große Bezirk Dortmund wird aufgeteilt
45 Gemeinden waren bis Ende der 1940er Jahre in und um Dortmund entstanden. Das veranlasste die verantwortlichen Seelsorger zu einer Teilung des großen Bezirks. Ab 1950 gab es die beiden Bezirke Hamm mit den östlich von Dortmund gelegenen 23 Gemeinden und Dortmund mit den verbleibenden 22 Gemeinden.
Bis 1968 war der Bezirk Dortmund wieder auf 39 Gemeinden angewachsen und es gab die nächst Bezirksteilung: Es entstanden die Bezirke Dortmund-Nord mit 17 Gemeinden unter der Leitung von Bezirksältester Horst Dietrich und Dortmund-Süd mit 22 Gemeinden unter der Leitung von Bezirksältester Karl Strewinski.
Ab 2005 drei Dortmunder Bezirke
2005 war das Jahr der gebietskirchenweiten Bezirksstrukturreform. Für Dortmund bedeutete das eine Aufweichung der mittlerweile recht verfestigten Teilung des Bezirks in Dortmund-Nord und Dortmund-Süd. Um allerdings keinen Mammutbezirk mit mehr als 40 Gemeinden entstehen zu lassen, wurden drei neue Bezirke geschaffen: Dortmund-Nord, -West und -Ost.
Aus drei Bezirken wurde wieder einer
Im Jahr 2017 übernahm Bezirksältester Stefan Pöschel nach Dortmund-Nord (2006) und Dortmund-West (2013) auch den dritten Bezirk, Dortmund-Ost, als Bezirksvorsteher. Bezirksapostel Rainer Storck legte die bislang eigenständigen Bezirke Nord, Ost und West in einem Festgottesdienst am 19. Januar 2017 zum neuen Bezirk Dortmund zusammen. Aus den im Jahr 2005 in den drei Dortmunder Bezirken insgesamt 42 Gemeinden waren mittlerweile durch Fusionen und Gemeindeschließungen noch 23 Gemeinden verblieben.
Zum fünften Mal seit dem Bestehen des Bezirks Dortmund, wurde nach den Bezirksältesten Bornemann, Magney, Schmidt und Wömpner ein Dortmunder Bezirksvorsteher ausersehen, das Apostelamt zu übernehmen. Bezirksältester Stefan Pöschel empfing es aus der Hand von Stammapostel Jean-Luc-Schneider am 30. Juni 2019.
Einige Tage zuvor verabschiedete Bezirksapostel Rainer Storck ihn aus seiner bisherigen Tätigkeit als Leiter des Kirchenbezirks Dortmund und beauftragte Bezirksevangelist Eberhard Dodt als neuen Bezirksvorsteher. Er wird von Bezirksevangelist Artur Krause und Evangelist Jens Eberle als Stellvertreter unterstützt. Mittlerweile besteht der Bezirk aus 19 Gemeinden.
Festschrift zum Jubiläum
Aus Anlass des Jubiläums hat der Kirchenbezirk Dortmund eine dreiteilige Festbroschüre herausgegeben, die das Motto des Jubiläumsjahres "Neuapostolischen Kirche, Kirchenbezirk Dortmund, gestern - heute - morgen" aufgreift. Die 72-seitige Broschüre beginnt mit Grußworten von Apostel Thorsten Zisowski und der Bezirksleitung, von Pfarrer Wolfgang Buchholz als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Dortmund und vom ersten Bürgermeister der Stadt Dortmund, Norbert Schilff.
Im ersten Teil beschäftigt sich die Festschrift mit der Historie des Bezirks unter der Überschrift "Was gestern war". Im zweiten Teil "Was heute ist" sind die Leser zu einer Reise durch die Gemeinden des Bezirks eingeladen. Der dritte Teil enthält unter der Überschrift "Was ich mir für morgen wünsche" Visionen einger Gemeindemitglieder. Darunter sind Wünsche und Statements aller Altersgruppen. Sie beschreiben, wie sie sich ihre Kirche in den nächsten Jahren vorstellen, was sie von ihr erhoffen und welchen Einsatz sie dafür bringen wollen.
Die Festbroschüre zum Jubiläum liegt zur Mitnahme bereit
5. Januar 2021
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv,
Günter Lohsträter,
Frank Schuldt
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