
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Bönen. Zum 20-jährigen Jubiläum der Handicapped waren am Sonntag, 20. Juni 2021, einige Gründungsmitglieder und aktive Bezirksbeauftragte zu einer Feierstunde in der Kirche in Bönen (Bezirk Hamm) zusammengekommen. Das einst in Dortmund gestartete Projekt hat weltweit Nachahmer gefunden.
Apostel Wolfgang Schug, Leiter der KG Inklusion – so der aktuelle Name der unter „Handicapped-Kids“ bekanntgewordenen Einrichtung – eröffnete die Feierstunde um 13 Uhr mit Gebet, einer kurzen Begrüßungsansprache und dem Verlesen eines Grußworts von Bezirksapostel Rainer Storck. Bereits am Vormittag waren die Festteilnehmer angereist und erlebten mit der Gemeinde Bönen zusammen den Gottesdienst mit Apostel Schug.
Jubiläumsfeier mit einjähriger Verspätung
„Ich beglückwünsche euch herzlich zu diesem Jubiläum, das ihr nun mit einjähriger Verspätung im gebotenen Rahmen feiern könnt“, richtete sich Bezirksapostel Storck in seinem Schreiben an die Festteilnehmer. Mit ihnen sei er dankbar für die gesegnete Entwicklung dieser wichtigen Seelsorge in den vergangenen 20 Jahren und nehme Anteil an ihrer künftigen geschätzten Mitarbeit. „Dazu wünsche ich Gottes Segen, immer wieder Kraft und Freude bei eurer anspruchsvollen Aufgabe.“
Gern erinnere er sich an die Zeit, als er ab 2008 – damals noch als Bischof – die Leitung der Gruppe übernahm, bis er sie 2013 – dann schon als Bezirksapostelhelfer – in die Hände von Apostel Schug legte.
Höhepunkte während seiner fünfjährigen Verantwortung für die Handicapped seien das zehnjährige Jubiläum mit Bezirksapostel Armin Brinkmann im Jahr 2010 und der Besuch von Stammapostel Wilhelm Leber bei den Handicapped und Hörgeschädigten im Jahr 2011 in der Kirche in Herne-Wanne-Eickel gewesen.
Bleibenden Eindruck hätten auch die Freizeittreffen der Handicapped in Dortmund-Scharnhorst hinterlassen, in denen neben den Begegnungen in den Gottesdiensten in besonderer Weise das Miteinander und das Füreinander gepflegt werden konnte.
Rückblick in Wort und Bild
Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann gab Einblicke in die Gründungsphase dieser besonderen Seelsorge, die im Jahr 2000 auf seine Initiative hin ihren Anfang nahm. Einer ersten Begegnung mit betroffenen Eltern im September 2000 – Gottesdienst mit anschließendem Gedankenaustauch – folgte schon im März 2001 die zweite Veranstaltung.
„Ich konnte inzwischen eine Gruppe von fachkompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern finden, die mich in dieser Arbeit tatkräftig unterstützten“, erinnerte er sich dankbar.
Ein Mix von großer Freude über dieses damals neue Angebot an Seelsorge mit einer gewissen Scheu, sich über die teils sehr persönlichen Bedrängnisse in einer Gruppe auszutauschen, habe diese Arbeit zunächst eine Zeit lang begleitet, bis sich sehr bald das Angebot gebietskirchenweit etablieren konnte.
Von Integration zu Inklusion
Heute freue er sich, so Bezirksapostel i.R. Brinkmann, dass aus Integration Inklusion werden konnte. „Gemeinsam verschieden sein“ sei eine der Erläuterungen des Begriffs Inklusion, die er in der Vorbereitung auf diese Feier gelesen habe.
Eine 15-minütige Fotoschau mit etwa 250 Fotos, beginnend mit der Gründerzeit im Jahr 2001 bis in das Jahr 2019 ergänzten den Vortrag des Bezirksapostels.
Priester Frank Scheibe, Vater eines mittlerweile erwachsenen Kindes mit Downsyndrom, berichtete sehr emotional von seinen Eindrücken aus der Gründerzeit der Handicapped-Seelsorge. Das Gefühl, in dieser Weise angenommen und aufgehoben gewesen zu sein, werde er nie vergessen. Heute dürfe er mit seiner Familie als Bezirksbeauftragter die Hilfe weitergeben, die er vor 20 Jahren selbst erfahren habe.
Von Westdeutschland nach Europa und in die Welt
Apostel Schug zeichnete die Entwicklung der vor 20 Jahren begonnen Arbeit bis heute im Zeitraffer nach. „Man muss etwas beginnen, wenn man es auf den Weg bringen will“, richtete er noch einmal den Blick auf den Initiator Bezirksapostel i.R. Brinkmann. Der zweite Gedanke galt dem in der gesamten Zeit aktiven Lenkungsgremium. „Jede und jeder hat immer etwas gedacht, getan und Ideen mitgebracht“, galt allen bisherigen und aktuellen Mitgliedern des Gremiums sein Dank: „Ihr habt Geschichte geschrieben.“
Viel Arbeit sei auch in der Arbeitsgruppe geleistet worden, die ebenfalls durch Initiative von Bezirksapostel Armin Brinkmann ins Leben gerufen worden sei: Abgesandte aus allen deutschen Gebietskirchen, den Niederlanden und der Schweiz hätten sich mit einer Harmonisierung der verschiedenen Seelsorgeansätze in den einzelnen Gebietskirchen beschäftigt und ein gemeinsames Arbeitspapier erstellt.
Leitfaden „Inklusion in Gemeinde und Kirche“
Das Ergebnis könne sich sehen lassen, so Apostel Schug. Im Jahr 2016 sei die „Projektgruppe Inklusion“ der Neuapostolischen Kirche International (NAKI) gegründet worden, die sich mit diesem Arbeitspapier beschäftigt habe.
Der daraus entstandene Leitfaden „Inklusion in Gemeinde und Kirche“ und eine begleitende Handreichung zur Umsetzung in die Praxis seien inzwischen weltweit verfügbar. „Das war ein großer Durchbruch“, resümierte Apostel Schug.
Faktor G – ein inklusives Musikprojekt
Nicht unerwähnt blieb das mittlerweile auch schon sieben Jahre alte inklusive Musikprojekt „Faktor G“. Eine Bild- und Tonaufzeichnung ihres ersten großen Auftritts beim IKT 2014 in München veranlasste auch in Bönen noch einmal einen kräftigen Applaus.
26. Juni 2021
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.