
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Gelsenkirchen. Der erste von fünf Lehrkräftetagen war ein voller Erfolg: Neun Workshops boten allgemeine sowie altersspezifische Inhalte für Unterrichte in der Vorsonntagsschule bis zum Konfirmandenunterricht.
135 Lehrkräfte aus dem Apostelbereich Nordwest waren am Sonntag, 20. August 2023, zum Lehrkräftetag nach Gelsenkirchen gereist. Die Tagung begann mit einem geistlichen Impuls von Bischof Karl-Erich Makulla und endete am Nachmittag mit einem Gottesdienst, den Bischof Manfred Bruns durchführte.
Klarer Blick auf Jesus Christus
In seiner Begrüßung erinnerte Bischof Makulla an die Historie von Lehrkräftetagen in der früheren Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und – unterbrochen durch die Corona-Pandemie – nun endlich deren Fortsetzung und erstmalige Durchführung in der Gebietskirche Westdeutschland. Danach wünschte er allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon im Hinblick auf das Bibelwort des Nachmittagsgottesdienstes und dessen Kontext „Jesus der gute Hirte“, dass bei aller fachlicher Qualifikation der Lehrkräfte durch ihre Tätigkeit ein klarer Blick auf Jesus Christus ermöglicht werde.
„Unsere Aufgabe ist es auch als Lehrkräfte, der Liebe Jesu Christi ein „Gesicht“ zu geben“, fasste er diesen Eingangsimpuls zusammen.
Workshops mit allgemeinen Inhalten
Vier Workshops beschäftigten sich mit Inhalten, die losgelöst von den spezifischen Unterrichten in den verschiedenen Altersklassen von allgemeinem Interesse waren. Im Workshop „Neu als Lehrkraft? Ermutigung und Rüstzeug für eine vielseitige Aufgabe“ gab es Hinweise zur Planung und Gestaltung von Unterrichten. Auch über einen gelingenden Beziehungsaufbau zu Kindern und Eltern diskutierte diese Gruppe.
In einem weiteren Workshop ging es um Rituale in Unterricht und Glaubensleben. Der religionspädagogische Ansatz dazu: Besonders Kinder brauchen Rituale, um ihre Spiritualität, ihre Religiosität zu entfalten. Rituale geben ihnen Sicherheit im Umgang mit Abläufen in Kirche und Gemeinde und fördern angemessene religiöse Verhaltensmuster.
Die teilnehmenden Lehrkräfte tauschten Erfahrungen im Umgang mit bewährten Ritualen zu den kirchlichen Hochfesten aus, besprachen Rituale zu weiteren Anlässen im Jahreskreis wie beispielsweise zu Erntedank und sammelten Ideen zur Entwicklung neuer Rituale.
Ohne Motivation geht es nicht
Mit herausforderndem Verhalten von Kindern im Unterricht beschäftigte sich der dritte Workshop. Anhand von Fallbeispielen erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mögliche Lösungsansätze, beispielsweise über Beziehungsgestaltung, Störungspräventions- und Interventionsmöglichkeiten.
Warum Motivation für das Lernen unabdingbar und wovon Motivation abhängig ist, kam im vierten Workshop zur Sprache. Die Teilnehmer lernten, wie sie die Kinder in den Unterrichten motivieren können.
Vorsonntags- und Sonntagsschule
Im Workshop für die Lehrkräfte der Vorsonntagsschule ging es vor allem um die Frage, wie es gelingen könnte, Inhalte des Evangeliums kindgerecht zu vermitteln. Das gemeinsame Gebet, Singen mit Bewegung sowie die spielerische Vermittlung biblischer Geschichten seien hilfreiche Unterrichtselemente. Ergänzend gab es Erläuterungen zur Entwicklung des Glaubens und des Gottesbildes in der frühen Kindheit.
Literatur zur kindgerechten Vermittlung biblischer Inhalte lag zur Ansicht aus. Ein kritischer Vergleich in Bezug auf Altersangemessenheit, zur Eignung für Vermittlung von Werten des Evangeliums und Lehrinhalten der Neuapostolischen Kirche helfe zu einer guten Auswahl, so der Rat der Workshopleiter.
Der Workshop für die Lehrkräfte in der Sonntagsschule beschäftigte sich mit dem neuen Lehrwerk. Im Erfahrungsaustausch erörterten die Teilnehmer, wie Bezüge zur Erfahrungswelt der Kinder im Alltag hergestellt werden können und welche Möglichkeiten einer Einbeziehung der Eltern sich anbieten.
Vorbereitung auf die Konfirmation
Drei weitere Workshops beschäftigten sich mit den Religions- und Konfirmandenunterrichten. Es gab Informationen zur zielorientierten Planung des Unterrichts – vorzugsweise für Lehrkräfte ohne Lehramtsstudium. Dabei stand die Sicht auf den gesamten Lehrplan eines Jahres und die konkrete Gestaltung der Einzelstunde im Fokus.
Grundlegende Kenntnisse über körperliche, psychische und hirnstrukturelle Veränderungen, die sich in der Pubertät vollziehen, vermittelte der Workshop „Wie Pubertierende „ticken“ – Ich-Stärkung als Aufgabe“. Wer ein wenig verstehe, was in pubertierenden Heranwachsenden vor sich geht, habe die Chance, ihre Persönlichkeitsentwicklung hilfreich zu begleiten und sie dabei zu unterstützen. Zur Stärkung junger Menschen in ihrem Selbstwertgefühl gehöre Akzeptanz und Verständnis der für sie relevanten Fragen.
Die Lehrkräfte des Konfirmanden-Unterrichts erörterten in ihrem Workshop neben Fragen zu den Unterrichtseinheiten auch, wie das Hineinwachsen und Verwurzeln der Konfirmandinnen und Konfirmanden in Gemeinde und Jugendkreise gefördert werden könne. Dabei standen auch Erfahrungen mit dem in einigen Bezirken bereits etablierten Gemeindepraktikum zur Diskussion.
Vortrag zur Prävention sexualisierter Gewalt und Gottesdienst zum Abschluss
Der zweite Teil das Lehrkräftetags begann nach einer Mittagspause, die auch zum vielfachen Gedankenaustausch der Teilnehmenden diente, mit einer Präsentation zum Verhaltenskodex der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland zur Prävention sexualisierter Gewalt. Bischof Manfred Bruns vermittelte den Lehrkräften die Inhalte des Verhaltenskodex.
Zum abschließenden Gottesdienst verwendete Bischof Bruns das Bibelwort aus Johannes 10 ,9: „Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.“
Nächster Lehrkräftetag
Der Lehrkräftetag für den Apostelbereich Nord wird am 3. September 2023 in Senden stattfinden. Zu diesem und allen weiteren Lehrkräftetagen sind noch Anmeldungen möglich: fortbildung.nak-west.de/angebote/lehrkraefte.
30. August 2023
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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