
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Soest. Am 29. Oktober 2023 tritt Apostel Wolfgang Schug in den Ruhestand. Er wirkt seit 18 Jahren im Apostelamt und betreut derzeit den Bereich Ost mit zehn Bezirken und 124 Gemeinden sowie die neuapostolischen Christen in Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
Wolfgang Schug ist der 700. Apostel der Neuapostolischen Kirche. Sein Amt empfing er am 18. September 2005 durch Stammapostel Wilhelm Leber in der Glückauf-Halle Duisburg-Homberg.
In Wuppertal geboren und aufgewachsen
Geboren wurde Wolfgang Schug am 31. Dezember 1958 in Wuppertal. Nach dem Studium der Elektrotechnik arbeitete er als Diplomingenieur im technischen Bereich einer Wuppertaler Firma. Zuletzt war er als Geschäftsführer einer Firmengruppe im Technischen Handel tätig, bevor er mit der Ordination zum Apostel 2005 in den Kirchendienst wechselte.
1982 heiratete er seine Gattin Birgit, die gebürtig aus Gelsenkirchen stammt und zum Studium nach Wuppertal-Elberfeld gezogen war. Sie haben einen gemeinsamen Sohn. Am 30. März 2008 spendete Stammapostel Leber dem Paar in der Stadthalle Wuppertal den Segen zur Silberhochzeit.
In acht Monaten zum Evangelisten
Seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon empfing Wolfgang Schug am 20. April 1983 durch Apostel Alfred Kusserow für seine Heimatgemeinde Elberfeld. Was der 24-Jährige damals nicht ahnte: Bezirksapostel Hermann Engelauf hatte den jungen Bruder anlässlich eines Besuchs in Elberfeld ausersehen, die große Bezirksgemeinde als Vorsteher zu leiten. Damals dirigierte Wolfgang Schug den Chor und war dem Bezirksapostel aufgefallen.
Nach dem Empfang des ersten Amtsauftrags im April wurde Wolfgang Schug am 2. November des gleichen Jahres zum Priester ordiniert und hielt Mitte des Monats seinen ersten Gottesdienst. Sieben Wochen später, am 21. Dezember 1983, ordinierte ihn der Bezirksapostel zum Evangelisten und beauftragte ihn mit der Gemeindeleitung – acht Monate nach der Ordination zum Unterdiakon. Das alles ging so schnell, dass er erst als Vorsteher den ersten Sonntagsgottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls in seiner Gemeinde hielt.
Die damals sehr große Gemeinde Elberfeld mit rund 600 Mitgliedern und 26 Amtsträgern lernte der junge Seelsorger in einem Kraftakt kennen: Um 18 Uhr, 19 Uhr und 20 Uhr machte er seine Antrittsbesuche bei den Gemeindemitgliedern, jeweils gemeinsam mit dem zuständigen Priester.
Vielfältige Mitwirkung
Ab 1988 diente Wolfgang Schug als Hirte, von 1992 bis 1997 übernahm er als Bezirksältester die Leitung des Kirchenbezirks Wuppertal. In diese Zeit fiel die Öffnung der Kirche nach innen und außen. So begleitete der junge Gemeindevorsteher die Gründung von Gemeinden in den „weißen Flecken“ und verantwortete als Bezirksvorsteher im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit die „Aktionstage“ in Form einer Zeltstadt auf einem zentralen Platz in Wuppertal. Damals kamen etwa 5.000 Besucher in fünf Tagen.
Zudem war Wolfgang Schug Mitgestalter der legendären Jugendtreffen auf dem Freizeitgelände in Schöller und unterstützte die Jugendbegegnungsstätte in Hochdahl, in deren Räumen er viele Gottesdienste für die Jugendlichen der Bezirke Wuppertal und Velbert hielt.
Stammapostel Richard Fehr ordinierte den 38-jährigen Wolfgang Schug am 16. Februar 1997 in Herne-Wanne-Eickel zum Bischof. Neben ihm stand Bischof Gunter Homburg, der das Apostelamt empfing.
2005: Ordination zum Apostel
Acht Jahre später standen die beiden wieder zusammen vor dem Stammapostel, als Wolfgang Schug zum Apostel ordiniert wurde. Im gleichen Gottesdienst wurden drei Apostel in den Ruhestand verabschiedet: Gunter Homburg, Klaus-Dieter König und Günter Wiktor. Da die bislang von Nordrhein-Westfalen aus betreuten russischen Gebiete an die Gebietskirche Berlin-Brandenburg abgegeben wurden, müssten nicht alle drei Apostel ersetzt werden, begründete damals Stammapostel Wilhelm Leber den Schritt.
Neben den Gemeinden in Nordrhein-Westfalen war Apostel Schug auch in den betreuten Gebietskirchen im Einsatz. So wirkte er bereits als Bischof ab Oktober 1997 an der Seite von Apostel Homburg in Georgien. Seit 2005 ist er für das Land verantwortlich (mit Unterbrechung von 2011 bis 2013). In Aserbaidschan war er seit 2005 an der Seite von Apostel Wilhelm Hoyer tätig und übernahm die Verantwortung als Apostel ab 2008. In Armenien unterstützt er seit 2005 zudem als Stellvertreter die Betreuung der Gemeinden. 2021 übernahm er auch dort die Gesamtverantwortung. In Martinique und Französisch-Guyana war Apostel Schug von 2009 bis 2019 an der Seite von Apostel Hoyer tätig.
Prägend in vielen Gruppen
Während seiner Aposteltätigkeit war Wolfgang Schug in vielen Arbeitsgruppen aktiv. 2007 berief ihn Stammapostel Leber in die Arbeitsgruppe „Leitgedanken“. Seitdem gehört er zum Autorenkreis und leitete die Gruppe zudem von 2007 bis 2014. Dabei war er maßgeblich an der Entwicklung der erweiterten Liturgie für die Gottesdienste beteiligt. Bis heute übersetzt er die wöchentlichen Schreiben des Stammapostels an die Apostel weltweit ins Deutsche.
In Nordrhein-Westfalen war Apostel Schug von 2003 bis 2006 Mitglied im damals vierköpfigen Jugendgremium und mit für die Jugendseelsorge verantwortlich. Später arbeitete er auch in den Planungsstäben für den Europa-Jugendtag 2009 und den Internationalen Jugendtag 2019 mit. Zudem leitet er seit 2004 die Arbeitsgruppe "Fortbildung" der Gebietskirche. Diese Aufgabe übernimmt der künftige Apostel René Follmann.
Stammapostel Schneider beauftragte Apostel Schug 2016 als Leiter der Projektgruppe „Inklusion“, die ihre Arbeit inzwischen abgeschlossen hat und in Kürze aufgelöst wird. In Nordrhein-Westfalen übernahm der Apostel 2013 die Verantwortung für die Handicapped Kids (heute KG Inklusion) als Nachfolger von Bezirksapostel Rainer Storck. Während der Corona-Pandemie wirkte Apostel Schug in der Taskforce mit, die die Regelungen für die kirchlichen Veranstaltungen auf Basis der behördlichen Vorgaben erarbeitete.
Von Wuppertal nach Soest
Seit 2013 wohnt Apostel Schug in Soest. Nach der Ruhesetzung wird der Apostel mit seiner Frau die Gottesdienste in der Gemeinde Soest besuchen.
Apostel Wolfgang Schug
25. Oktober 2023
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Bildarchiv,
Simon Kisselbach,
Frank Schuldt
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