
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Schon seit Jahren plante die Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, auch die Unternehmer ihres Bereiches einmal einzuladen, sie miteinander bekannt zu machen und festzustellen, ob hier eine längere Verbindung von Nutzen für die Teilnehmer sein könnte. Diese Ideen setzte Bezirksapostel Armin Brinkmann 2006 mit der Initiative „NAK Unternehmerforum“ um.
Nach zwei Treffen und der Gründung des Vereins „NAK Unternehmerforum NRW e.V.“ ist am 1. Juni die offizielle Internetseite veröffentlicht worden. Unter www.nak-unternehmer.de finden sich Infos zu den bisherigen Veranstaltungen, zu den Zielen des Vereins, dem Vorstand und der Organisation sowie die Satzung. Zum Start der Webseite stellte sich Bischof Horst Krebs (61), erster Vorsitzender des Vorstandes des neu gegründeten Vereins „NAK Unternehmerforum NRW e.V.“ und Verwaltungsleiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, den Fragen, die ihn aus dem Kreis der Unternehmer erreichten.
nak-nrw.de veröffentlicht im Folgenden Auszüge aus dem Gespräch. Das vollständige Interview ist auf den Seiten des NAK-Unternehmerforums NRW nachzulesen.
Bischof Krebs, die Vereinsgründung des „NAK-Unternehmerforum NRW e.V.“ hat Fragen aufgeworfen. Fehlte im Vorfeld die nötige Kommunikation?
Ja, einwandfrei. Diesen Vorwurf müssen wir uns gefallen lassen. Das werden wir ändern, wie wir es schon beim letzten Unternehmertreffen zugesagt haben. Dazu trägt auch die neue Website bei. Insofern stimmen wir mit unseren Kritikern überein. Unsere künftige Arbeit wird sie überzeugen.
Sie haben sich also mit der Kritik beschäftigt. Wie stehen Sie zu dem Vorwurf, dass der Verein zu früh, nämlich schon am Vorabend des zweiten Treffens gegründet wurde?
Ich trage gerne dazu bei, aufgekommene Fragen zu klären und Missverständnisse auszuräumen. Ansatzpunkte aus konstruktiver Kritik werden wir immer aufnehmen. Zu Ihrer Frage: Der Kirchenleitung war es vom ersten Treffen an klar, dass ein sich gründender Unternehmerverband nicht unter dem Dach der Kirche laufen sollte – im Gegensatz zu Treffen neuapostolischer Jugendlicher, Alleinlebender, Senioren, Chormitglieder, Musiker oder ähnlicher Gruppen innerhalb der Kirche. Als dann die Fragebogenaktion ergab, dass sich etwa zwei Drittel der Antwortenden einen Verein als Grundlage für ein Unternehmerforum vorstellten, blieb nur noch die Antwort auf die Frage Wann offen.
Mehrheitlich war das Orga-Team der Meinung, dass der Verein beim zweiten Treffen gegründet werden sollte. Kirchliche und außerkirchliche Stellen forderten jedoch eine schnelle Lösung seitens der Kirchenverwaltung. Neuapostolische Gemeindeglieder baten den Kirchenpräsidenten, Bezirksapostel Armin Brinkmann, die schnelle juristische und organisatorische Trennung von den Finanzen der Kirche. Das hätte noch nicht bedeuten müssen, einen Tag vorher zu handeln. Der Termin wurde aber vorgezogen, weil die Gründung an sich – auch vom Notar – im kleinen Kreis als einfacher angenommen wurde. Eine groß angelegte Diskussion beim Treffen hätte die Gründung verzögern können.
Konnten Sie sich nicht vorstellen, dass das auf Unverständnis und Protest in der Versammlung stoßen würde?
Das hatten wir natürlich erörtert, waren aber überzeugt, in unserer Argumentation auf Verständnis zu stoßen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf einige Zuschriften eingehen, die ich nach dem Treffen erhalten habe. Seitens Einzelner sind der Kirchenleitung Absichten unterstellt worden, die mich in ihrer barschen Haltung als auch in der Art ihrer Schlussfolgerungen überrascht haben. Das mangelnde Vertrauen, das da rüber kommt, macht mich schon betroffen. Die auf Misstrauen beruhenden Vorwürfe empfinde ich dabei nicht mehr als sachgerecht. Ich hätte mir den für jeden Beginn nötigen Vertrauensvorschuss gegenüber dem Orga-Team und den Entscheidungen der Kirchenleitung gewünscht. Zum Glück sind das nur Unterstellungen Einzelner gewesen. Obwohl nicht jeder mit allem einverstanden war, gab es in der Versammlung und danach zum Glück doch nicht nur negative, sondern viel konstruktive Kritik und manchen Vertrauensbeweis.
Der Verein hat acht Gründungsmitglieder. Wie kam dieser „elitäre“ Kreis zustande?
Die Gründungsmitglieder stammen zum größten Teil aus dem Orga-Team. Darunter waren Fachleute aus verschiedenen Branchen: ein Rechtsanwalt, zwei Steuerberater, zwei Unternehmensberater, ein Leiter einer Organisationsabteilung sowie der Kirchenpräsident und der Verwaltungsleiter. Mit seiner Teilnahme unterstrich Bezirksapostel Armin Brinkmann, welchen Stellenwert der Verein für ihn hat.
Kritik wurde auch daran geübt, dass Sie als Verwaltungsleiter, der als Bischof auch in die Kirchenhierarchie eingebunden ist, zum Vorstandsvorsitzenden gewählt worden sind.
Das war zu erwarten. Um es kurz zu sagen: Grundsätzlich wollte ich das eigentlich gar nicht und hatte meine jetzigen drei Kollegen als Vorstandsmitglieder vorgeschlagen. Ich selbst wäre bereit gewesen, in den Beirat zu gehen. Meine Kollegen wünschten aber meinen Verbleib, um Nähe zur Kirche zu demonstrieren und die Aufbauarbeit gemeinsam fortzusetzen. Die Gruppe war auch sehr erfreut, so mein Eindruck, dass auch der Bezirksapostel seine Verbundenheit durch seine Mitarbeit und seinen Sitz im Beirat bezeugen will.
Sie halten diese Wahl also für richtig und gut? Können Sie Ihre Wahl mit Ihrem Amt als Bischof in Übereinstimmung bringen?
In der momentanen Situation, ja. Das hat folgende Gründe: Zum einen muss der Verein ans Laufen gebracht werden und bisher benötigte das Orga-Team natürlich die Unterstützung der kirchlichen Organisation – die Initiative für das Unternehmerforum ging ja auch von der Kirche aus. Doch soll sich der Verein organisatorisch von der Kirche lösen. Das geht im Moment am Besten in der engen Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsleiter der Kirche. Im Übrigen bin ich hauptberuflich als Verwaltungsleiter tätig und übe mein seelsorgerisches Amt wie alle anderen Bischöfe in NRW ehrenamtlich „nach Feierabend“ aus.
Können Sie sich denn vorstellen, dass nach der Gründungszeit ein anderer Vorstand gewählt wird und Sie als Verwaltungsleiter aus der Vereinsführung ausscheiden?
Zunächst zum letzten Teil der Frage, denn der ist am Einfachsten: Ich kann jederzeit ausscheiden und werde das sofort tun, wenn die Mitglieder meiner Argumentation nicht folgen können und meinen Rückzug wünschen. Was die übrigen Vorstandsmitglieder angeht – die ja weiter arbeiten könnten, da sie zu dritt sind, wenn der Verwaltungsleiter vorher ausscheiden sollte – da sollte doch erst einmal die Arbeit des Vorstands abgewartet werden. Es braucht ja eine Zeit, bis der Wagen angeschoben ist und rollt. Wir sind uns aber im Vorstand alle bewusst, dass es viele weitere Vereinsmitglieder gibt und geben wird, die den Verein vorwärts bringen können und wollen. Entweder als Mitarbeiter oder als Vorstandsmitglied. Wir wünschen uns das im Interesse des Vereins auch.
Sind denn Satzungsänderungen geplant?
Wir haben bereits einige Vorschläge erhalten und prüfen diese derzeit im Vorstand. Einiges werden wir ändern müssen, um aufkommende Zweifel auszuschließen. Ziel ist es ja, dass die Satzung allgemeine Zustimmung erfährt. Ein Beispiel ist die noch unbeantwortete Frage vom zweiten Treffen des Unternehmerforums, ob denn auch ehemalige Unternehmer und Führungskräfte im Rentenalter Mitglied werden können.
Bischof Krebs, danke für das Gespräch.
Das Interview führte Frank Schuldt, Koordinator für Kommunikation der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen.
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