
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. In vielen Ländern, in denen die Neuapostolische Kirche tätig ist, wird von ihr auch soziales Engagement erwartet. Dies gilt vor allem für die afrikanischen Länder. Für die humanitären Aktivitäten haben einige Gebietskirchen selbstständige Organisationen gegründet. Nun kamen Vertreter all dieser humanitären Organisationen der Neuapostolischen Kirche zu einer Konferenz in Dortmund zusammen. Die Teilnehmer hatten ein Ziel: Künftig wollen die Organisationen auf dem Gebiet der humanitären Hilfe noch enger kooperieren. Auch wird die Gründung einer Dachorganisation angestrebt.
Vor allem in von Armut geprägten Regionen kommen staatliche Stellen auf die Neuapostolische Kirche zu und bitten um Unterstützung im sozialen Bereich. Dies ist vor allem in den afrikanischen Ländern der Fall, wo die Neuapostolische Kirche viele Mitglieder hat. Ein Beispiel: Das von der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen aus betreute Land Angola: Der zuständige Apostel Manuel Eduardo Mbuta ist Mitglied in einem Gremium, das die Regierung in sozialen Fragen berät.
Einrichtung von medizinischen Stationen und Schulen
Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, bringt es auf den Punkt: „Wir predigen und singen nicht nur, wir helfen auch in dem Rahmen, wie wir es können.“ Dies fördere auch die Akzeptanz der Neuapostolischen Kirche in den Ländern.
So unterhält die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen zahlreiche medizinische Stationen, fördert Schulen und hilft bei der Einrichtung von Werkstätten. Hinzu kommen zahlreiche Projekte, die über das Hilfswerk NAK-karitativ unterstützt werden.
Konferenz in Dortmund
Im Nachbarland Sambia unterstützt die „Henwood Foundation“ humanitäre Maßnahmen. Und so gibt es in vielen Ländern weitere Organisationen. Die „Erste Internationale Konferenz zu humanitären Fragen“ der Neuapostolischen Kirche fand am 20. und 21. November 2008 unter Beteiligung aller selbstständigen international tätigen Hilfsorganisationen der Neuapostolischen Kirche statt.
Dazu eingeladen hatte NAK-karitativ, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirchen Deutschlands. Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen war Gastgeber.
Teilnehmer aus aller Welt
Anwesend waren Vertreter von NAK-karitativ, des Missionswerks der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, der Henwood Foundation (Sambia), des World Relief Fund (USA), der Association E.N.A.F. (Frankreich) sowie der Stichting Corantijn (Niederlande). Des Weiteren nahmen Vertreter aller Gebietskirchen teil, die keine eigenständige Organisation unterhalten, unter anderem aus Brasilien, Argentinien, Südafrika (Cape und Johannesburg), Indonesien und Kanada.
Der erste Tag der Konferenz diente dem Erfahrungsaustausch. Die Vertreter der Organisationen und Gebietskirchen stellten ihre humanitären Aktivitäten sowie die Arbeitsstrukturen vor. So sind Umfang und Ausprägung der humanitären Hilfsmaßnahmen je nach Region und den organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten unterschiedlich.
Wunsch nach mehr Zusammenarbeit
In zahlreichen Ländern kümmern sich Nichtregierungsorganisationen (non-governmental organisations, NGOs) der Neuapostolischen Kirche um die humanitäre Hilfe. In anderen Staaten wird die humanitäre Arbeit direkt von den Neuapostolischen Kirchen abgewickelt, jeweils unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Der erste Tag zeigte, dass bei den Vertretern aus den verschiedenen Gebietskirchen mehrheitlich der Wunsch nach mehr Zusammenarbeit besteht. Dies hat konstruktive Auswirkungen für alle, so die Erfahrung der Neuapostolischen Kirche in Deutschland. Hier haben die Gebietskirchen ihre humanitären Maßnahmen im Schwerpunkt im Hilfswerk NAK-karitativ gebündelt, welches überregional und unabhängig humanitäre Maßnahmen in aller Welt unterstützt.
Enger Partner großer Hilfsorganisationen
Dabei stützt sich die Organisation zum einen auf die organisatorische Unterstützung der jeweiligen Gebietskirchen, arbeitet aber auch eng mit anderen Hilfsorganisationen zusammen. „Seit Jahren sind wir beispielsweise enger Partner der Welthungerhilfe und von HELP – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“, berichtet Bernd Klippert, Geschäftsführer von NAK-karitativ.
Die gemeinsame Dachorganisation als Koordinierungsstelle soll auch die Öffentlichkeitsarbeit erleichtern und die gemeinsamen humanitären Aktivitäten intensivieren. Auch soll sie ein Forum sein für den Informationsaustausch sowie die gegenseitige Beratung und monetäre Unterstützung. Der Dachorganisation können die interessierten NGOs beitreten. Die Kirchen wären als Partner assoziiert. Als möglichen Namen einigten sich die Teilnehmer auf „NAC-Charity“.
Gründung in 2010 möglich
Am zweiten Tag verständigten sich die Vertreter der Organisationen und Neuapostolischen Kirchen auf eine gemeinsame Abschlusserklärung, die das weitere Vorgehen festlegt. So wird eine kleine Gruppe eine Präsentation für die Bezirksapostelversammlung im März 2009 vorbereiten. Dort sollen die Leiter der Gebietskirchen eine Grundsatzentscheidung über das weitere Vorgehen treffen. Die Gründung der Organisation wäre dann im Jahr 2010 möglich.
Am Ende der Konferenz zeigte sich Bernd Klippert erleichtert und dankbar: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir in den zwei Tagen so weit kommen.“ Auch die anderen Vertreter bestätigten, dass ein gemeinsamer Dachverband viele Vorteile habe. „Zusammen können wir viel mehr bewegen“, ist sich Willem Scherpenzeel (Niederlande) sicher. Vor allem freut er sich auf den Erfahrungsaustausch.
Mehr gemeinsame Aktionen
In seiner Abschlussrede betonte Bezirksapostel Armin Brinkmann, als Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen Gastgeber der Konferenz, dass es wichtig sei, einen gemeinsamen Weg zu finden. Er sei sicher, dass jeder seinen Platz in der Organisation finden werde.
Bischof Rolf Ludwig (Süddeutschland) betonte, dass es wichtig sei, in der Zukunft noch mehr Aktionen gemeinsame zu starten. „Den Gedanken einer überregionalen Dachorganisation unterstützen wir deshalb sehr“, so der Vertreter des Missionswerks der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland.
Kirche will humanitäre Hilfe bündeln
21. November 2008
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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