
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Vom Trommelzauber für 6 bis 14-Jährige über eine Kinderkantate, Vorträge eines Jugend-Rock-Orchesters sowie zweier Jugendchöre bis hin zu konzertanten Darbietungen zweier Kammerchöre reichte das musikalische Spektrum am Neuapostolischen Kirchentag NRW. Eine Waldzither und Liedermacher-Musik füllten die Nischen des Musikangebots.
Ergänzt wurde das Angebot rund um das Thema Musik mit Workshops und Vorträgen. Beispielsweise ging es um die Vorstellung des neuen Chorbuches, Hinweise zum Urheberrecht beim Musizieren und Tipps zur musikalisch-theologischen Gottesdienstvorbereitung.
500 Trommeln machen viel Wirbel
Zweimal ein halbe Stunde verzauberten junge Künstler am Samstag, den 1. Juni 2013 die Halle 3B mit einem dumpfen Klangteppich von mit den Händen geschlagenen Trommeln. Die 10- bis 14-jährigen Kinder hatten um 12.30 Uhr Premiere auf der großen Bühne. Und eine Stunde später taten es ihnen die 6- 9-Jährigen gleich.
Der Wilhelm-Busch-Ausspruch, dass Musik mit Geräusch verbunden sei, erfuhr hier einen überzeugenden Beweis. Doch wer jetzt an ein Durcheinander von sich überbietenden Trommelklängen denkt, der irrt. Gekonnte Anleitung und Animation der jungen Künstler ließen aus einem Trommelwirbel in der Tat einen Trommelzauber werden, so wie es im Kirchentags-Guide angekündigt war.
Schmeichelnde Klänge und Liedermacher-Musik
Fast zärtlich anmutig kam im Gegensatz dazu die Waldzither daher. Am Freitag und am Samstag gab Erhard Schneider auf dem neunsaitigen Zupfinstrument einige Kostproben seiner Virtuosität. Traditionelle Volks- und Wanderlieder wie auch bekannte kirchliche Weisen fanden sich in seinem Repertoire.
Die beiden halbstündigen Konzerte auf der kleinen Bühne inmitten der Halle 3B waren gut besucht. Und manch Zuhörer wunderte sich, dass die Waldzither eigentlich gar keine Zither ist, wie ihr Name vorgibt, sondern viel eher in die Familie der Gitarren und Lauten zu zählen ist.
Auch Klaus Scheller an der Gitarre, zusammen mit Melanie Gropp (Gesang) und dem Bassgitarristen Bernd Schrappe, fanden ihre Zuhörer. Im Liedermacher-Stil trugen sie von Scheller selbst komponierte oder arrangierte Melodien vor. Auf ihre Weise vermittelten sie christliche Botschaften und regten zum Nachdenken an.
Pop- und Rock-Musik aus Datteln
Die Reihe der verschiedensten musikalischen Vorträge zum Kirchentag startete bereits am Freitag, 31. Mai 2013, um 13 Uhr auf der großen Bühne in Halle 3B mit dem Auftritt der jungen Dattelner Rock-Band "The Canal Rock Orchester". Es dauerte in ihrem anderthalbstündigen Vortrag nicht lange, bis ihre Freude am Musizieren auf das zahlreich erschienene Publikum übersprang.
Gesang, Keyboard, Schlagzeug, Gitarre, Geige, Trompete und eine ganze Reihe verschiedener Saxophone sorgten für einen fetzigen Klang. Und nicht nur junges Publikum ließ sich begeistern von diesem Sound. Rene Lankeit, der das Ensemble leitete, war seinerseits begeistert von dem heftigen Applaus der Zuhörer.
Kinderkantate und neue geistliche Chormusik
Zweimal volles Haus erlebten die Besucher der beiden Konzerte in Halle 3A am Freitagabend. Der Kinderchor und das Nachwuchsorchester der drei Dortmunder Bezirke führten die Kinderkantate "Lichtblicke" auf. Anschließend trug ein Chor aus Jugendlichen der Gemeinden Dortmund-Kirchhörde und Schwerte neue geistliche Chormusik vor.
Die Kinderkantate ist ein von Klaus Heizmann eigens für Kinderchor, Orchester und eine kleine Band komponiertes Werk. Eingängige Melodien in zeitgemäßen Rhythmen und kindgerechten Melodieführungen prägen die Komposition. Anhand von biblischen Bezügen der Texte wird eine ganze Geschichte erzählt, die aber doch in einzeln aneinandergereihten und für sich stehenden Liedern vorgetragen wird.
Licht strahle auf
Ein Vater und seine Tochter erzählen von großen "Lichtblicken" aus der Bibel: von der Erschaffung der Welt bis zu Jesus, dem wahren Licht der Welt. Und die Ergebnisse ihrer Gespräche werden in den jeweils folgenden Liedern zum Ausdruck gebracht. Die Titel der Lieder lauten " Licht strahle auf", "Grauer Tag", "Jesus ist das Licht der Welt" und "Überall ein Lichtblick".
Fabian Kotke hatte als junger Chorleiter seine Musiker hervorragend auf dieses Konzert eingestimmt. Spielfreude gemischt mit unbekümmertem Lampenfieber vor riesigem Publikum ließen die jungen Musiker zur Höchstform auflaufen. Stehender Beifall und Zugabe-Rufe belohnten die Akteure.
Klangreinheit des Jugendchores überzeugt
Mit neuer geistlicher Chormusik wartete der im Kirchentags-Guide als Kir"s"chen-Chor angekündigte Jugendchor auf. Die etwa 30 Sängerinnen und Sänger überzeugten unter der Leitung von Elmar Göbel durch Klangreinheit und textangemessene Interpretation. Lang anhaltenden Applaus erntete der Chor für das gelungene Konzert.
Auch dei beiden Kammerchöre aus Dinslaken und Aachen sorgten für musikalischen Genuss. Ihre Konzerte am Samstrag in den Kirchen Dortmund-Südwest (Kammerchor Dinslaken) und Dortmund-Aplerbeck-Mitte (Kammerchor Ars Cantata, Aachen) waren gut besucht. Das Repertoire beider Chöre besteht aus Chorwerken aus der Zeit von Barock und Romantik.
Chorvorträge in Südwest und Aplerbeck
Unter der Leitung von Frank Hientzsch hatte der Dinslakener Chor seinen ersten Auftritt bereits am Samstagmittag auf der großen Bühne in der Halle 3B, bevor er um 15.30 Uhr ein zweites Mal in Südwest auftrat. Ausgesuchte Chorwerke von Felix-Mendelssohn-Bartholdy standen im Mittelpunkt der Vorträge des 28-köpfigen Chores.
Der Aachener Kammerchor hatte neben Mendelssohnschen Kompositionen auch Werke von Joseph Gabriel Rheinberger und dem zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter in seinem Programm. 35 Sängerinnen und Sänger stark ist der Aachener Chor, der von Peter Schulz geleitet wird. Einige seiner Vorträge begleitete der Dirigent am Klavier und die neue Aplerbecker Kirche bot mit ihrer sehr guten Akustik einen hervorragenden Klangraum für das gut eingestimmte Ensemble.
Orgelspiel und Abendsegen
Mit gelungenen Improvisationen zweier Themen von Aachener Domorganisten gab Peter Schulz Kostproben seines Könnens auf der Aplerbecker Pfeifenorgel.
Pünktlich um 17 Uhr endete das anderthalbstündige Konzert in Aplerbeck mit dem Abendsegen von Engelbert Humperdinck aus der Oper "Hänsel und Gretel" und abschließendem starken Applaus. Und wohl alle Konzertbesucher, Akteure sowie Zuhörer, machten sich auf den Weg zum Highlight des Tages, dem Pop-Oratorium in Halle 1.
Noch einmal Halle 3B mit B-Ware
Quasi als Vorprogramm zum Pop-Oratorium lief auf der großen Bühne der Halle 3B noch das Konzert des ursprünglich Bielfelder Gospelchores B-Ware. "B-Ware | dem Chor", so sein offizieller Name, besteht derzeit aus 24 Sängerinnen und Sängern von 16 bis 40 Jahren. Mitja Rose, der den jungen Chor seit 2009 leitet, begrüßte eine mittlerweile sehr stark angewachsene Fangemeinde.
Eine Reihe von Konzerten im Jahr 2012 in kirchlichem Kontext wie beispielsweise dem Oberhausener Jugendtag, beim Dortmunder Gospelkirchentag oder bei den Bielefelder Nachtansichten hat den Chor über seinen angestammten Wirkungsbereich hinaus bekannt gemacht. Eine ebenfalls in 2012 veranstaltete sehr erfolgreiche Konzertreise führte den Chor bis nach Hamburg.
Die klanglich, dynamisch und rhythmisch bis ins Detail perfekt vorgetragenen Songs aus dem Bereich Gospel-, Worship- und Pop-Musik faszinierten auch in Halle 3B die zahlreich erschienenen Zuhörer. Von intensiver knisternder Stille bis zum tobenden Beifall begleitete das Publikum die Darbietungen dieses Ausnahme-Ensembles.
Musik am Kirchentag: Kinder-Kantate und Kirschen-Chor
19. Juni 2013
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Oliver Rütten
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