
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Mönchengladbach. Das bekannte Bibelwort „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ war Grundlage für den Gottesdienst, den Stammapostel Jean-Luc Schneider am 18. September 2016 mit mehr als 700 Gläubigen in der Stadthalle Rheydt (Bezirk Krefeld) feierte. Sein Dienen wurde auf die Gemeinden in Nordrhein-Westfalen sowie betreute Gebietskirchen übertragen. In der Predigt beleuchtete der Stammapostel die Schaffenskraft Gottes und rief die Gläubigen auf, den Glauben an das Evangelium nicht leichtfertig aufzugeben.
Grundlage für den Gottesdienst war ein Bibelwort aus dem vierten Bußpsalm: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.“ (Psalm 51,12) Stammapostel Jean-Luc Schneider hatte die Wahl für dieses Psalmwort beim Lesen des Musikprogramms für den Gottesdienst getroffen. Der Bezirkschor hatte nach dem Bibelwort das Lied 123 „Schaff in mir, Gott“ aus der Chormappe der Neuapostolischen Kirche vorgesehen. „Ich danke dem Dirigenten und dem Chor für diesen Beitrag zum Gottesdienst“, begann das Kirchenoberhaupt die Predigt.
Ausblick auf das Neue Testament
Zunächst erläuterte der Stammapostel den Hintergrund des Bibelworts: die Ereignisse rund um König David und die von ihm begehrte Frau Batseba. Der Psalm beschreibt die Bitte Davids an Gott um Gnade. „Gott hat das Gebet erhört und ihm Gnade geschenkt“, führte der Stammapostel aus. Die Folgen der Sünde habe der König auf sich nehmen müssen: Sein Sohn sei gestorben, doch David durfte in der Gemeinschaft mit Gott bleiben.
Der Psalm lasse sich auch als Prophezeiung auf das Neue Testament, auf das Evangelium Jesu Christi verstehen, erläuterte der Stammapostel weiter: „Gott hat einen Weg geschaffen, damit die Sünden vergeben werden können, das Herz gereinigt werden kann und dass ein neuer Geist kommen konnte: der Heilige Geist.“
Die Schöpferkraft Gottes
Einen ersten Schwerpunkt in der Predigt legte Stammapostel Schneider auf das schaffende Wirken Gottes. Nur er könne Neues schaffen. "Der Mensch dagegen nimmt etwas Vorhandenes und verwandelt es, indem er Mühe aufwendet. Daraus ergibt sich ein neues Produkt", führte der Stammapostel aus.
Ein Beispiel für die Schaffenskraft Gottes sei die Reinigung des Herzens von der Erbsünde durch die Heilige Wassertaufe. Dies wurde durch die Sendung von Jesus Christus ermöglicht. Gott habe zusätzlich immer dafür gesorgt, dass das Evangelium Jesu Christi bis in die heutige Zeit überliefert worden sei. „Trotz aller Kriege, trotz des vielen Unrechts, trotz aller menschlichen Unzulänglichkeiten hat Gott immer neue Wege geschaffen, dass die frohe Botschaft seines Evangeliums bis heute überliefert wurde.“ Somit können auch heute noch Menschen getauft werden.
Sündenvergebung aus Liebe zu den Menschen
Geschaffen habe Gott durch das Opfer Jesu Christi die Möglichkeit der Sündenvergebung. Der Sohn Gottes habe das mosaische Gesetz durch die Liebe als zentrale Motivation des Handelns abgelöst. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass der Gläubige unter das Wort Gottes komme. „So wird uns bewusst, wo wir Fehler gemacht und gesündigt haben“, sagte Stammapostel Schneider.
Der Mensch müsse zwar die Folgen seines Fehlverhaltens erleben, wie König David, allerdings existiere die Sünde vor Gott nicht mehr. „Die Sündenvergebung bewirkt, dass die Gemeinschaft mit Gott unangetastet bleibt. Wir haben die Gnade, von neuem anzufangen, als wäre nichts geschehen.“ Daraus wachse beim Menschen die Motivation Gott nachzufolgen.
Sendung und Gabe Heiligen Geistes
Gegeben habe Gott zudem einen „neuen, beständigen Geist“, den Heiligen Geist. Auch wenn die Menschen manchmal sprachlos seien, gebe der Heilige Geist immer einen Trost oder einen Ratschlag. Dabei verweise er auf Jesus Christus.
„… gib mir einen neuen, beständigen Geist“ verweise dabei nicht nur auf die Sendung des Geistes, sondern auch auf die Gabe Heiligen Geistes. So schaffe Gott im Menschen neues Leben, ein neues Wesen. „Bei unserer Heiligen Versiegelung haben wir durch die Gabe Heiligen Geistes dieses neue Leben empfangen“, so der Stammapostel. Dieser Geist der Stärke gebe immer wieder die Kraft, Jesus nachzufolgen und die alte Kreatur zu überwinden.
Dies alles habe Gott bereits geschaffen, beendete der Stammapostel den ersten Teil der Predigt. Der besungene Psalm sei deshalb aus heutiger Sicht ein Dankpsalm: „Heute preisen und ehren wir Gott zum Dank für sein heilbringendes Schaffen.“ Zudem drücke der Gläubige so sein Verlangen nach Gottes Gnade, seinem Wort und der Gemeinschaft mit ihm aus. Auch David sei sich damals bewusst gewesen, als Mensch von Gott abhängig zu sein: „Ohne Gott ist es uns nicht möglich, das Böse zu überwinden, das neue Wesen in uns zu entwickeln. Aber mit Gott, mit Jesus Christus, können wir siegen.“
Weitere Predigtbeiträge kamen von Apostel Martin Schnaufer (Süddeutschland), Apostel Dieter Prause (Süddeutschland) und Apostel Walter Schorr (NRW-Nord).
Das Evangelium weitertragen
Bei der Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahls erinnerte Stammapostel Schneider noch einmal daran, dass Gott dafür gesorgt habe, dass sein Evangelium durch die Jahrhunderte weitergetragen wurde. Angesichts der Geschichte der Menschheit und der Christenheit erscheine es heute fast unmöglich, dass die Menschen trotzdem weiterhin an Jesus Christus glauben. Es habe aber immer wieder Christen gegeben, die dies taten und ihren Nachkommen den Glauben übermittelten.
Heute erlebten die Kirchen in Europa, dass der christliche Glaube immer schwächer werde. Dabei sei es in der Neuapostolischen Kirche wie in anderen Kirchen nicht so, dass die Menschen einfach in eine andere Kirche gingen. Was ihn allerdings intensiv beschäftige und was dramatisch sei, so der Stammapostel weiter: Die Menschen verlören den Glauben an Jesus Christus. „Bei vielen geht die Beziehung zu Christus verloren, dieser wahrhaftige Glaube: Jesus Christus ist die Wahrheit, er ist der Erlöser, er ist unser Heil, wir wollen ihm nachfolgen.“
Um ein starkes Herz bitten
Natürlich hätten viele Menschen dafür Erklärungen: Die Unvollkommenheiten der Menschen, der Kirchenleitung oder der Christen. „Ist das wirklich schlimmer als all das, was die Christenheit zweitausend Jahre lang erlebt hat?“, war die Frage des Stammapostels. Und: „Wenn unsere Generation jetzt schlappmacht, wird die Frohe Botschaft nicht weitergetragen“, gab das Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche zu bedenken. Da sei jeder einzelne Gläubige gefragt. „Gott hat das Seine geschaffen, aber jetzt müssen wir arbeiten.“
Der Stammapostel richtete sich dabei an jeden einzelnen Zuhörer: „Ist das Erlebte, die Enttäuschung über Fehler in der Kirche, in der Gemeinde oder bei meinen Glaubensgeschwistern wirklich so schlimm, dass man dafür den Glauben an Jesus Christus, die Verbindung zu Gott, aufgibt?“ Sein Appell: „Lasst uns zu Jesus kommen und ihn um das starke Herz und den starken Geist bitten, um weitermachen zu können. Das ist wahrscheinlich die größte Freude, die wir Jesus Christus machen können.“
Gratulation zum Geburtstag
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls für die Gemeinde und für die Entschlafenen beendete der Stammapostel den Gottesdienst mit Gebet und Segen. Bevor der Chor sein abschließendes Stück anstimmte, trat Bezirksapostel Rainer Storck, Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, an den Altar und gratulierte Stammapostel Schneider im Namen der neuapostolischen Christen aus seinem betreuten Bereich herzlich zur Vollendung seines 57. Lebensjahres. „Wir sagen in aller Bescheidenheit: Wir bemühen uns, du kannst auf uns zählen und dich auf uns verlassen.“
Den Gottesdienst in der Stadthalle Mönchengladbach-Rheydt erlebten mehr als 700 Gläubige aus dem Kirchenbezirk Krefeld mit. Eingeladen waren auch die Bezirksämter aus Nordrhein-Westfalen. Via Satellit wurde der Gottesdienst zudem auf einige von Nordrhein-Westfalen aus betreuten Gebietskirchen in Europa übertragen, unter anderem nach Portugal, Albanien, Lettland und Litauen. Insgesamt erlebten mehr als 25.000 Gläubige den Gottesdienst mit, davon mehr als 1.300 via Telefon und 780 per Internet-Übertragung.
Stammapostel besucht Mönchengladbach
19. September 2016
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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