
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Am 15. März 2020 passierte etwas, das sich zuvor wohl niemand vorstellen konnte: In der ganzen Gebietskirche Westdeutschland wurden bis auf weiteres alle Gemeindegottesdienste abgesagt. Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass ab diesem Sonntag vorläufig nur noch zentrale Videogottesdienste angeboten und aus Dortmund gesendet wurden.
Ausgangspunkt für die Absagen war eine E-Mail von Bezirksapostel Rainer Storck am Samstag, dem 14. März 2020, um 19.51 Uhr. Darin teilte er den Aposteln und Bischöfen in Westdeutschland seine Entscheidung mit, die Gemeindegottesdienste für den Folgetag, 15. März 2020, flächendeckend abzusagen.
Absagen und Verbote der Kommunen
Hintergrund der Entscheidung: Im Laufe des Tages trafen fast alle kommunalen Behörden in der Gebietskirche Regelungen, die es nicht mehr möglich machten, Gottesdienste – auch mit geringen Teilnehmerzahlen – zu halten. Jegliche Versammlungen wurden verboten oder die Behörden rieten dringend dazu, diese nicht durchzuführen. Die Warnungen nahm die Kirchenleitung ernst.
Im Vorfeld hatten schon einige Apostel in Absprache mit dem Bezirksapostel entschieden, wegen der Einschränkungen durch die Behörden in mehreren Bezirken keine Gottesdienste mehr anzubieten. Deshalb hatten die Techniker der Kirchenverwaltung bereits Vorkehrungen getroffen, um einen ersten Videogottesdienst aus der Kirchenverwaltung anzubieten.
50.000 Teilnehmer über Internet und Telefon
Diesen Gottesdienst führte dann Bezirksapostel Rainer Storck selbst durch – in Anwesenheit von wenigen Gemeindemitgliedern und einem kleinen Chor. Er diente mit dem Bibelwort aus Matthäus 18,20: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Da auch in vielen anderen Regionen in Deutschland die Gottesdienste abgesagt worden waren, schalteten auch viele neuapostolische Christen aus anderen Regionen den Onlinegottesdienst aus Dortmund ein. Vor mehr als 14.000 Bildschirmen verfolgten Tausende via YouTube die Predigt. Etwa 3.000 Teilnehmer wählten sich per Telefon ein. So verfolgten insgesamt rund 50.000 Gläubige den ersten reinen Internet-Videogottesdienst in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche.
Weitere Videogottesdienste am Sonntag
Ab dem Folgesonntag, 22. März 2020, boten dann alle vier deutschen Gebietskirchen eigene Videogottesdienste an. In Westdeutschland hielten diese die Apostel, ab Mai die Bischöfe. Von vielen Gemeindemitgliedern gab es deshalb positive Rückmeldungen: Viele freuten sich, so einmal alle Apostel und Bischöfe – auch die aus anderen Bereichen der Gebietskirche, kennenlernen zu können.
Ab Juli 2020 wechselten sich die Gebietskirchen dann sonntags mit den Videogottesdiensten ab, nachdem in den meisten Gemeinden ab Juni wieder Präsenzgottesdienste angeboten wurden. Der letzte zentrale Videogottesdienst am Sonntag aus der Kirchenverwaltung in Dortmund wurde am 11. Oktober 2020 ausgestrahlt.
Regionale Videogottesdienste aus den Gemeinden
Ab November sendeten die Gebietskirchen sonntags wieder eigene Gottesdienste – dann aber aus wechselnden Gemeinden und nicht mehr aus der Kirchenverwaltung.
Im Januar 2021 kamen erneut die Apostel zum Einsatz: Die Kirchenleitung hatte entschieden, die Mittwochsgottesdienste wegen der Pandemie als Präsenzveranstaltungen auszusetzen. Alternativ wurden zentrale Videogottesdienste aus wechselnden Kirchen gesendet – allerdings wieder ohne anwesende Gemeinde. Sonntags kamen die regionalen Videogottesdienste weiter aus Gemeinden, die Präsenzgottesdienste anboten.
Im ersten Jahr der Videogottesdienste wurden insgesamt 51 Gottesdienste übertragen: 21 aus der Kirchenverwaltung und weitere 30 aus wechselnden Gemeinden.
Im Schnitt 18.000 Zuschauer und Zuhörer
Die westdeutschen Gottesdienste verfolgten im Schnitt 18.000 Zuschauer beziehungsweise Zuhörer via YouTube, IPTV und Telefon. Der im März 2020 gegründete YouTube-Kanal „Neuapostolische Kirche Westdeutschland“ zählt inzwischen 18.500 Abonnenten.
Die Kameras sind auf den Altar fokussiert
16. März 2021
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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